Sonntag, 21. Juni 2015

Muttertag - Magic Wood

"Muttertag" lautet der Name eines Stücks Fels im Magic Wood. Diverse Aspekte des Boulderns sind in diesem Problem zusammengefasst. Ein dynamischer Zug, der Ausdauerfaktor spielt keine Rolle. Die Griffe sind auf den ersten Blick ziemlich gross und trotzdem auf ihre Art schlecht. Die Schwierigkeit liegt nicht in der Distanz, sondern in der Koordination und dem Timing. Den Boulder hatte ich schon früher probiert. Zu Beginn bereitete es mir schon Mühe, überhaupt den Boden zu verlassen. Ich erreichte schlussendlich zwar die gute Leiste, hatte aber keine Chance, sie zu halten.

Nun stand ich wieder vor dem Block. Inzwischen hatte mir Martin seine Beta erklärt, bei der er das Problem ziemlich frontal angeht. In den ersten Versuchen fühlte es sich nicht so gut an, aber plötzlich verstand ich den Trick und der Zug fühlte sich machbar an. Mittlerweile hatten wir jedoch alle schon so viel probiert, dass mich die Startgriffe bei meinem Plan nicht unterstützen wollten. Einige Male rutschte ich während dem Zug ab. Als ich schon beinahe aufgeben wollte, kriegte ich im letzten Versuch unerwartet den Griff zu fassen und konnte mich auffangen (Bild unten). Ich freute mich sehr. Schon länger hatte ich keinen Einzelzug geschafft, bei dem so oft geübt hatte und so viele Male die Lösung ändern musste. Danke vielmals an Dave, Flave, Jeannine und Peter für den super Tag!

Samstag, 20. Juni 2015

Calanca - Selma


Zusammen mit Giani wollte ich in den Magic Wood. Als wir ankamen, nieselte es und so beschlossen wir, ins Val Calanca weiterzufahren. Mitten am Nachmittag erreichten wir den grossen Block an der Strasse, wo ich schon im Winter einmal war. Zufälligerweise trafen wir Ursin und einen Kollegen. Sie gaben uns gleich eine gute Flash-Beta für Rocky Racoon und so konnten wir den Tag mit diesem schönen, wenn auch leicht definierten Klassiker starten.

Da es an der Sonne sehr warm war, wechselten wir in den schattigeren Selma-Sektor unten am Fluss. Mittlerweile war auch noch Tobi aufgetaucht und er zeigte mir die zahlreichen Bijoux des Gebiets wie Salto nel Buio und Scià na Guinness, die mir gleich auf Anhieb gelangen. Im Faceclimb Scent of Mushroom fanden wir die geschmeidige Lösung erst nach einigen Anläufen und auch der Überhang von Grotte de l'Ours warf mich zu Beginn ab.

Beim Lowball Aperoman beschränkt sich die Schwierigkeit nur auf zwei Züge, wobei beim ersten Grösse hilft. Nachdem ich die Lösung beisammen hatte, wollte ich die Linie für kühlere Temperaturen  und die Haut für den morgigen Tag aufsparen. Die Kollegen überredeten mich jedoch für einen letzten Versuch und die schmierigen Finger hielten diesmal auf dem abschüssigen Aufleger.

In der Zwischenzeit waren die meisten Leute schon wieder nach Hause gefahren. Giani und ich waren alleine im Gebiet und wollten uns einige von Tobi's Empfehlungen anschauen. Crapon da Merlot, ein Blockierzug am Rand eines Überhangs, kletterten wir im Eindunkeln. Die wahre Linie hier heisst jedoch Umbrella Roof (Bild oben). Mein Ziel war es auch dieses Problem gleich im ersten Versuch zu lösen, doch ich rutschte unkonzentriert an der Dachkante ab. So durfte ich diesen Traumboulder ein zweites Mal klettern. Die Dämmerung wich langsam der Nacht und wir machten uns auf den Heimweg, nachdem wir uns einige Projekte fürs nächste Mal angeschaut hatten.

Mittwoch, 17. Juni 2015

Alpine Season: Rêve de Faire


Riesig hatte ich mich auf die Susten-Saison gefreut! Eines meiner Ziele, Martin's Keinschneehäschen, musste ich leider aufgrund von Knieschmerzen beim Hook schnell aufgeben. Abgesehen von meinem Handicap mit dem linken Knie fühlte ich mich fit und konnte Boulder wie Madrugada und Red Snapper, die mir letzte Saison noch einige Versuche abverlangten, auf Anhieb wiederholen.



Fred Nicole's Klassiker Rêve de Faire motivierte mich zu Beginn weniger. Die lange Traverse nach links bietet keine sehr schwierigen Einzelzüge, ist aber pumpig und in meinen Augen schon fast eine Route. Nachdem ich mit einer guten Beta von Aldo Pitbull begehen konnte, blieben Luki und ich noch länger am Pass oben. Irgendwann fand ich, dass ich zum Ausklettern die Traverse von Rêve de Faire einüben könnte. Luki bestand darauf, dass ich gleich vom Start her probieren solle. Erwartungslos startete ich und wegen vielen langsamen Trittwechseln kam ich nur langsam voran. Die Reibung war ausserordentlich gut. Es war mittlerweile schon elf Uhr nachts und ziemlich kühl. Überrascht merkte ich, dass ich problemlos alle schwierigen Stellen hinter mich gebracht hatte. Ich merkte, wie die Finger langsam kalt und gefühlslos wurden. Am Rastpunkt beim Pitbull wusste ich, dass es knapp wird. Ich spürte nichts mehr und die kaltgepumpten Unterarme waren nicht mehr fähig die Finger zu beugen. Am nächsten Griff blieb ich lustigerweise trotzdem hängen. Ich setzte den Hook, erwischte die Kante und wollte zum erlösenden Henkel weitergreifen. Wie in Zeitlupe fiel ich. Ich wusste nicht, ob ich mich aufregen oder freuen sollte. Unerwartet war ich weit gekommen aber auch so knapp wie nur möglich gescheitert...

Nach zwanzig Minuten Pause floss das Blut in den Unterarmen wieder ruhig und gleichmässig. Ich setzte zum nächsten Versuch an. Diesmal war ich viel schneller, aber auch weniger präzis und schon in Traumland rutschten die Füsse ein erstes Mal von den Tritten. Beim Rastpunkt fühlte ich mich gut, aber beim allerletzten Schnapper an den Henkel musste ich nochmals alles geben. Diesmal klappte es und ich freute mich über den gelungenen Durchstieg.


An einem anderen Abend konnte ich zusammen mit Luki Kill Your Idols klettern. Nach dem Start an einer guten Incut-Leiste gibt es viele gute offene Griffe und Zangen, die verschiedene Lösungen zulassen. Gegen einen Durchstieg von My Axis wehrte sich das Knie leider mit starkem Schmerz, hoffentlich geht das nächste Saison! 


Samstag, 13. Juni 2015

Alpine Season: Steingletscher


Zusammen mit Manu wollte ich mir die neuen Linien am Steingletscher anschauen. Um den Zustieg nicht zu extrem zu gestalten, wählten wir den Ausdauerboulder Langer Augustiner Hoselupf, der direkt neben dem Parkplatz liegt. Die grossen, leicht abschüssigen Griffe liegen angenehm in der Hand und die zahlreichen Züge fordern die Unterarme. Der erste Teil ist leider nur knapp über Boden, doch trotzdem sind die kreativ zu lösenden Züge sehr lohnenswert.

Das Shithouse Problem ist ein weiteres sehr schönes Boulderproblem am Steingletscher. Der Sitzstart erfolgt an einem guten Band, mit einem weiten Blockierzug gelangt man zu einer kleinen, aber positiven Leiste. Hier gilt es "blind" einen Toehook zu ertasten und über die immer besser werdenden Griffe auszusteigen. Der einzige Negativpunkt ist, dass manche Leute den Platz für andere Tätigkeiten missbrauchen, welche die frische Bergluft nicht gerade aufwerten.

Früchte des Zorns ist der Steingletscherklassiker schlechthin. Letztes Jahr war ich noch zu schwach, um die fehlende Beinarbeit aufgrund meiner Knieverletzung zu kompensieren. Dieses Jahr gelang es gleich auf Anhieb und kurze Zeit später holte sich Manu auch eine Begehung, während ein Gewitter mit Platzregen über die Berge zog.

Sonntag, 24. Mai 2015

Magic Wood Saisonstart

Anfangs Mai war ich mit Luki zum ersten Mal in diesem Jahr im Magic Wood. Leider war praktisch der ganze Wald feucht und ich kletterte recht wenig. Gegen Abend machten wir uns auf zum Bruno Block. Mit der Unendlichen Geschichte II hatte ich noch eine Rechnung zu begleichen. Der erste Zug liegt mir überhaupt nicht. Auch heute benötigte ich wieder einige Versuche, aber als ich die Leiste das erste Mal in der Hand hatte, kletterte ich den Boulder zum Glück gleich zu Ende. 

Der nächste Boulder hier, den ich letztes Jahr schon kurz probiert hatte, war Massive Attack (Bild oben). Letztes Jahr war alleine schon das Abheben ein Kampf, nun fühlte sich alles recht geschmeidig an. Zwei oder drei Mal verpasste ich von unten knapp den Henkel, doch schliesslich klappte es mit dem Durchstieg.
 

Ein anderes Mal stand Nothing Changes auf dem Programm. Ohne viele Stilpunkte abzuholen konnte ich mich irgendwie hochhangeln (Bild oben). Giani zeigte mir Gu Shampoo, der mit einem schwierigen Einzelzug startet. Eine weitere lohnende Linie ist Sebastian's Erstbegehung auf der Rückseite des River Bed Blocks. Sie folgt der Kante auf der bachabgewandten Seite.

Samstag, 11. April 2015

Bleau PART V: Isatis


Der Samstag war leider schon unser letzter Tag im Paradies. Das schlechte Wetter am Morgen wirkte nicht sehr motivierend auf unsere Gruppe. Christina erbarmte sich meiner armen Seele und wir brachen schon mal auf in Richtung Isatis-Sektor. An diesem Ort verbrachte ich meinen Ruhetag und ich durfte nicht nach Hause fahren, ohne einige dieser perfekten Linien probiert zu haben.

Der Sprung aus einem Untergriff mit dem Namen Vin Rouge war der Startpunkt unseres Tages, der unerwartet gleich gelang. Weiter ging es direkt zu meinem Hauptziel El Poussah (Bild oben). Von den anderen hatte ich mir schon die Beta abgeschaut und darum konnte ich auch diesen absolut genialen Boulder schnell klettern. Danach standen noch La Power-Lolotte assis und der Sitzstart von Little Karma auf dem Programm. Wir kletterten einige schöne Platten, bevor ich auf Christina's Befehl hin kurz nach Cuvier Rempart musste. Ich war zu ausgelaugt um noch Grossartiges zu leisten, aber so gibt es noch einen Grund mehr wieder nach Bleau zu fahren. Die Big Four oder Big Five sind nun auf der Lifetime Ticklist notiert. Vielen Dank an alle für diesen genialen Trip nach Bleau!

Freitag, 10. April 2015

BLEAU Part IV: Buthiers & Cuvier

Der Donnerstag führte uns ins Gebiet "Buthiers". Beim Aufwärmen passierte der Tiefpunkt der Woche. Damien stürzte aus geringer Höhe unglücklich auf die Kante der Matte und verletzte sich an den Bändern im Fussgelenk. Glücklicherweise war einer der anwesenden Boulderer ein Arzt und so konnte der Fuss schnell fachmännisch stabilisiert werden...

Dark Room ist eine versteckte, aber geniale Linie mit grossen Griffen und dynamischen Zügen. Wenn der Block freistehen würde, wäre das Problem perfekt. Andere wirklich perfekte Probleme sind L'Étrave und Lady Big Claque / Le Flipper (Bild oben: Flave im Durchstieg). Weniger schön - aber dennoch ein Klassiker - ist das kleine Dach Magic Bus, welches mir Dani noch zeigte und mir gleich eine gute Flash-Beta gab.

Gegen Abend trafen wir uns bei dem hohen Boulder Le Surplomb du Pique-Nique, gegenüber von La Rampe (Bild oben). Bis zur Kante ist es nicht besonders schwierig, aber dort muss man sich zum Aussteigen in eine Bleau-Badewanne hineinwerfen. Im ersten Versuch traute ich mich nicht, denn aus der Badewanne gibt es keine angenehme Rückzugsmöglichkeit. Bei meinem nächsten Anlauf war Dave schon oben und er coachte mich seriös durch den Mantle. Es ist nicht wirklich schwierig, aber auch nicht einfach. Stil-Punkte hatte ich nicht viele gesammelt aber ich freute mich über diesen speziellen Bleau-Boulder...

Am Freitagnachmittag fuhren wir in den "Bas Cuvier"-Sektor. Zusammen mit Achille versuchte ich den Klassiker Charcuterie (Bild oben), der uns bratend in der Sonne ein paar Millimeter Haut kostete. Pince-Mi, Pince-Moi lag zum Glück im Schatten. Die Ressourcen Kraft und Haut waren nicht mehr auf höchstem Niveau und so musste ich ziemlich kämpfen, um dieses Testpiece aus dem Jahre 1987 zu klettern. Am Abend schauten wir uns die Blöcke im Cuvier Rempart an, dieses wunderschöne Gebiet steht weit oben auf der Liste für den nächsten Besuch. Christina und Achille unterstützten meine Anstrengungen in "Tristesse", aber bis ich einen Lösungsansatz gefunden hatte, war ich schon viel zu schwach für den weiten Schlüsselzug. Next time!

Mittwoch, 8. April 2015

BLEAU Part III: Rocher Gréau & Petit Bois


Den nächsten Tag durfte ich mit dem Team Graubünden in den Rocher Gréau verbringen. In diesem Gebiet gibt es einige riesige Blöcke, an denen geniale, aber auch hauptsächlich schwierige Linien hochführen. Schon scheinbar einfache Aufwärmprobleme wie Caprice des Lieux stellen gewisse Anforderungen. Einer der wenigen Lowballs ist Faux Fuyant / Pentium. Im ersten Versuch fiel ich beim Start an einem speziellen Kreuzzug auf einen Sloper. Im nächsten Anlauf gelangte ich in eine bessere Position und konnte den rettenden Toehook an der linken Kante setzen. Die Haut war schon dünn, die Temperatur hoch und somit beschloss ich schnell, Mégalithe auf einen Besuch in der kalten Jahreszeit zu verschieben. Nur Remo liess sich von den Messerleisten nicht beeindrucken und holte sich eine Begehung. Nachher liessen wir uns noch von der einen oder anderen Linie (Bild unten: Dave in Rince-Doigts) inspirieren, bevor wir uns ins Nachbargebiet Petit Bois aufmachten.

Petit Bois ist wieder ein perfektes Beispiel für ein perfektes Bleau-Gebiet. In einem kleinen Wäldchen tauchen plötzlich unglaublich geformte Felsblöcke in idealer Grösse auf, die so angeordnet sind, dass jede Linie isoliert und mächtig dasteht. Eine dieser Linien ist Big Jim. Diese hohe Löcherwand muss einfach geklettert werden und mit einer lustigen Freestyle-Lösung mit dem Daumen im Einfingerloch stand ich kurze Zeit später oben. Langsam war es schon am Eindunkeln und wir wollten unbedingt noch La Baleine ausprobieren. Infolge sprachlicher Differenzen beim Betaaustausch mit einem Local verlängerte ich schon von der Zange an den Schlitz, anstatt die Leiste an der Dachkante zu doppeln. Mit ein bisschen Glück traf ich den guten Griff aber optimal und durfte somit einen weiteren Bleau-Klassiker geniessen. Leider war der Tag schon wieder zu Ende und viele Felsen warten auch hier auf einen nächsten Besuch.



Dienstag, 7. April 2015

BLEAU Part II: Rocher Canon


Nach dem fantastischen Tag in den Franchard-Sektoren verbrachten wir den Montag in den Rocher Canon. Da es schon recht warm war, starteten wir den Tag mit einem Parkour. Abschüssige Platten, enge Kamine und weite Sprünge führten uns immer weiter in den Wald hinein. Unsere Gruppe wurde immer kleiner und zuletzt blieb nur das Alpinteam mit Christina und Basil, die sich im zunehmend moosigeren, weniger geputzten Fels sichtlich wohl fühlten. Nach diesem Techniktraining wählten wir den erstbesten Boulder aus, dessen Stehstart wir zusammen entschlüsselten. Die ganze Linie, Exposition Rétrospective assis, zeigte sich widerspenstiger. Als ich endlich die Startzüge aneinanderreihen konnte, fiel ich noch zweimal direkt vor dem Ausstieg, weil ich langsam vom guten Sloper rutschte. Ishan löste diesen Zug geschickt mit einem Hook. Nach einer kurzen Pause hatte ich dann auch mit meiner weniger eleganten Beta Erfolg.

Le Chaînon Manquant (avec l'arête) (Video), den Gebietsklassiker, erkoren wir zum nächsten Ziel. Manu und Damien hatten sich beide schon eine Begehung geholt. Ich selber war wie schon vorhin auf allen Griffen am herumschmieren und musste kämpfen, um oben neben dem Baum auszusteigen. Ishan und Dani, letzterer wie gewohnt mit unkonventioneller Beta, standen kurze Zeit später auch oben. Die direkte Version haben wir uns für später aufgespart. 



La Théorie du Chaos (Bild oben, Video) hiess die nächste Traumlinie zuoberst auf dem Hügel. Nach einem Sprung an guten Griffen folgt ein kniffliger Ausstieg. Mittlerweile sanken die Temperaturen und die abschüssigen Seitleisten hatten schon knapp genug Reibung für einen Durchstieg mit müden Unterarmen. Auch die Sonne war schon hinter dem Horizont abgetaucht und wir waren die letzten unserer Gruppe im Gebiet.

In der Dämmerung machten wir uns auf zu Lévitation (Bild oben), einem Überhang mit riesigen, hautschonenden Griffen. Die Kraft reichte leider nur bis zur Dachkante, wo ich für den letzten strengen Zug nicht auf Anhieb eine passende Lösung fand. Im nächsten Anlauf verhalf der entscheidende Trick zum Erfolg. Basil, Ishan und Manu planten am nächsten und ihrem letzten Tag nochmals bouldern und meine Haut war schon so dünn, dass wir zum Camping zurückkehrten. 

Der nächste Tag wurde zur härtesten Probe dieser Woche. Ich plante einen Ruhetag, doch da ich der Einzige war, begleitete ich die anderen nach Isatis. Ich schaute den ganzen Tag zu, wie Klassiker wie El Poussah geklettert wurden und machte selber keinen einzigen Zug...

Sonntag, 5. April 2015

BLEAU Part I: L'Éléphant & Cuisinière


Am Ostersamstag kletterten wir im Sektor "L'Éléphant". Die Begrüssung am Vorabend war feucht gewesen und am Samstagmorgen fielen immer noch Regentropfen. Gegen Abend stoppte der Niederschlag und die Felsen trockneten. Erst später haben wir gelesen, dass im "L'Éléphant" der Sandstein besonders weich ist und dieses Gebiet nach Regen gemieden werden sollte. Der Fels ist besonders brüchig, ist er nicht komplett trocken. Der erste Boulder unseres Trips war Le Surplomb du Loup (Bild unten), ein grosser Überhang mit riesigen Henkeln. Obwohl die Griffe im Überhang abgetrocknet waren, fühlte sich die flechtenbewachsene Felsoberfläche oben auf dem Block wie Schmierseife an. Louis und ich wählten den Abstieg auf der Rückseite mit einem grossen Sprung hinunter auf die Matten.

Nach vielen schönen einfacheren Linien fanden wir einen kleinen Überhang mit Fingerlöchern. Beim ersten Zug gilt es von einem Zweifingerloch aus ein anderes Zweifingerloch zu treffen. Manu und ich konnten La Barre Fixe mit dieser Lösung schnell klettern. Ishan probierte vom Start direkt die guten Griffe anzusteuern und holte sich so eine Begehung. Nach diesem ersten genialen kleinen Boulder freuten wir uns auf den nächsten Tag, wenn alles trocken sein würde...

Am Ostersonntag standen die "Franchard"-Sektoren auf dem Programm. Wunderschön ist mir der Hügelzug in Erinnerung geblieben. Bei meinem ersten Besuch in Bleau vor zwei Jahren spazierten wir am letzten Tag vor der Abreise hier durch ohne noch gross zu klettern. Einer der Boulder auf meiner Liste, die ich unbedingt versuchen wollte, hiess Rainbow Rocket (Bild oben). Ohne genau zu wissen, wo sich die "Mur des Carriers" befindet, machten wir uns auf die Suche. Als wir ratlos bei einer Kreuzung standen, trafen wir zum Glück eine andere Gruppe, die uns auf den richtigen Weg lotste. So baute sich plötzlich die eindrückliche Mauer vor uns auf. Ein Schwede, der schon sehr knapp unter die Kante sprang, liess uns mitprobieren. In den ersten Versuchen lernte ich, dass Rainbow Rocket komplexer ist als viele andere Dynos. Sonst genügt es oft, wenn man nur den Willen hat voll abzudrücken, auch wenn sich die Position scheinbar nicht dafür eignet. Rainbow Rocket ist kein kräftiger Dyno, mehr ein reines Bewegungsproblem - wahrscheinlich einer der wenigen Boulder dieser Schwierigkeit, die auch zum Beispiel von einem Parkourathleten ohne kletterspezifische Fingerkraft begangen werden könnten.


Die Kante kam bei jedem Versuch ein bisschen näher, doch ich verstand die Bewegung nicht richtig. Wenn ich mich darauf konzentrierte, voll abzudrücken, litt die Koordination stark darunter. Dani und Ishan konnten sich nicht richtig für den Block begeistern, nur Manu probierte Voltex (Bild oben / Video). Die anderen zog es in Richtung Cuisinière und ich fühlte mich ein wenig gestresst, da ich diesen Dyno unbedingt machen wollte. Plötzlich konnte ich die verbliebenen fünf Zentimeter doch noch überwinden und blieb an der Kante hängen. Ich freute mich riesig, mit Rainbow Rocket (Video) einen meiner Traumboulder klettern zu können. Manu knipste als bekennender Anti-Dynamiker mit Voltex einen seiner härtesten Dynos locker weg.

Den zweiten Teil des Nachmittags haben wir in der "Franchard Cuisinière" verbracht und viele einfachere Klassiker geklettert. Den Mantle von Pas Cool (Bild oben) konnte ich gleich durchwürgen, die linke Variante Paye ton Café fiel uns ein wenig schwerer. Irgendwo in meinen Erinnerungen schwebte mir ein Bild eines Dynos vor und nach einer kleinen Suche fanden wir La Déferlante (Video). Kaum hatten wir die Matten hingelegt, war Basil schon ausgestiegen. Ishan und ich brauchten noch einige Versuche, bis wir ohne Dab ausschwingen konnten. In Contorsion Égocentrique fand  Basil eine sehr interessante Lösung: erster Zug mit rechts in den Seituntergriff, dann hoch. Mittlerweile war es schon praktisch dunkel. Nach einigen einfacheren Problemen genossen wir das Abendessen im Gebiet, danke fürs Kochen!

Sonntag, 29. März 2015

101 Day

Nach der gestrigen Abendsession wachten wir heute morgen schon wieder in der Hitze auf. Als wäre das nicht schon genug, versuchte eine fremde Frau einen unserer Gruppe in ihr Fahrzeug zu locken. So verloren wir Damien. Sie fuhren in Richtung Süden davon. Unser dezimiertes Team brach schliesslich zum langen Marsch auf. Im Schatten der Felsen gönnten wir uns eine Rast und erholten uns von den Strapazen. Manu nutzte den schwachen Wind, der aufkam, und holte sich die langsamste Begehung von The Arete with a Pocket. Giani setzte sich seine Abfolge zusammen und kletterte bald schon ziemlich weit, als der Block zum Magnet aller Kletterer der Region wurde. Wir zogen weiter zu Tricky, einem speziellen Dach, aus dem man sich mit den Füssen voran rettet. Mir bereitete der Start am meisten Mühe, da die übliche Fersenklemmerlösung im linken Knie schmerzte.

Die Stelle klappte glücklicherweise mit einer anderen Lösung und die Begehung von Tricky (Bild oben) gelang doch noch. Giani verzichtete für uns auf weitere Versuche in der Arete und fuhr uns zum Bahnhof. Danke! Dafür zupfte er den Boulder später noch weg...

Samstag, 28. März 2015

Chironico Nightsession

Der Frühling zieht langsam ins Tessin und während dem Tag war es für unseren Geschmack viel zu warm, um zu bouldern. Gegen Abend begann es plötzlich stark zu winden. Dank unserem Sonnenschein Christina war es genug hell, um die besseren Bedingungen zu nutzen und den namenlosen Leistenboulder rechts von Soilwork zu versuchen. Guntram Jörg hat dazu noch einen Low-Start geklettert, den er "The Counselor" taufte. Der normale Sitzstart ist schon für sich logisch. Nach einigen Versuchen konnten wir alle The Counselor High Start klettern. Der dramatische Höhepunkt des Abends war Damiens Durchstieg mit bluttriefenden Fingern. Der kleingriffige Start ergibt zusammen mit dem hohen aber einfachen Ausstieg einen lohnenden Boulder. Den tiefen Start haben wir gar nicht probiert, doch nächste Saison werden wir zu diesem Block zurückkehren.

Danke an Christina Maria Magdalena für die Fotos!


Sonntag, 15. März 2015

Feldbrunnen


Schon seit längerer Zeit wollte ich die Felsblöcke in den Wäldern von Solothurn besuchen. Noch nie war in dieser Gegend der Schweiz am klettern, bisher zog es mich immer in die Alpen. Nachdem das Wetter meine Pläne für die Felsen im Süden des Gotthards zunichte machte, fragte ich Jano, ob er zufälligerweise in seinem Hausgebiet unterwegs wäre. Das Glück war auf meiner Seite. Zusammen mit Jasmin und zwei Kollegen wollte er genau heute wiedermal nach Feldbrunnen...
So konnte ich heute wie in guten alten Zeiten auf die präzisen Lösungen von Jano zählen. Das Wetter spielte perfekt mit. Sonnig und trotzdem kühl und windig. Der grobkörnige Granit beansprucht die Haut, darum sind zu hohe Temperaturen nicht mehr angenehm. Abgesehen von der Rauheit des Felses erinnerten mich auch die technischen und gleichwohl kräftigen Boulder an Cresciano. Kleine Noppen, die erst gefunden werden müssen, sind oft die entscheidenden Tritte. Wir begannen den Tag beim Traversenblock, der zahlreiche schöne Klassiker bereithält. Nach einigen schönen Problemen wie Evolution, Liischtetanz oder der Abschusskante wollte ich Jano's Testpiece Good Old Times probieren. Auf kurzer Distanz werden verschiedene Fähigkeiten gefordert. Der tiefe Sitzstart ist fingerkräftig an kleinen, scharfen Leisten, der mittlere Teil braucht Spannung und der Mantle ist genial. Beim Startzug war ich zu Beginn ein wenig zögerlich, da ich mein linkes Knie nicht überlasten wollte. Jedoch fand ich eine gute Position für den ersten Move und konnte mich wacklig über den Mantle auf den Block retten.

Nächste Station war die bekannte Hohe Kante (Bild oben), die ich schon von Bildern her kannte. Die Linie ist genial. Die Griffe und die Tritte sind rar, aber Jano kennt sich zum Glück aus. Die Züge stehen der Linie in nichts nach, das Problem wäre in jedem Gebiet ein Klassiker. Die Direkte Hohe Kante lässt oben die grosse Schuppe links, das sogenannte "Ohr", links liegen und hängt dem schwierigen Start einige unsichere Züge an. Im ersten Versuch in der Hardcore Kante pumpte es mich an den nicht ganz sauberen Griffen zu. Einige Minuten später klappte es dann. Der letzte Boulder des Tages hiess Plaisir Extrem. Vor der Heimfahrt hatte Jasmin schon ein feines Abendessen gekocht. Merci euch beiden für den schönen Tag!

Die Hohe Kante in Feldbrunnen ist in folgenden Video (01:00) zu sehen:

Samstag, 7. März 2015

Nachtwandern im Tessin

Die Züge von "The Arete with a Pocket" hatte ich mal abends nach einigen Klettertagen angeschaut. Mit einer guten Lösung sind die Züge nicht wirklich schwierig. Da aber einige Klettermeter zusammenkommen, gilt es für den schnell gepumpten Boulderer möglichst kraftsparend der Arete entlangzucruisen. Damals versuchte ich zwar auch schon mich kraftsparend zu bewegen. Doch dies ist erstens nicht meine grösste Stärke und zweitens war gar nicht mehr soviel Kraft zum sparen vorhanden. Darum passte es super, dass Luki während einer anderen Session "Le Pilier" probieren wollte. Die Temperaturen konnten kaum als optimal bezeichnet werden, trotzdem stellte Luki seriös was es zu stellen gab. Die Haut protestierte irgendwann gegen die unfreundliche Behandlung und so pilgerten wir den langen Weg in den 101 hinunter. Die Arete gelang gleich auf Anhieb und wir freuten uns über die lange Nachtwanderung mit minimalem Felskontakt.

Samstag, 28. Februar 2015

Cresciano II

Giani Clement in Hannibal Lecter.

Happy Feet, ein schöner Boulder links von Extreme Ironing.
Simon in La Banda dal fil da Fer.

Donnerstag, 19. Februar 2015

Cresciano

Im Februar verbrachten wir den einen oder anderen Tag in Cresciano. In Chironico lag ziemlich viel Schnee und so war hier oft viel los. Einmal war ich mit Dani unterwegs. Er war krankheitshalber auch ziemlich geschwächt und hatte zudem noch Probleme mit den Fingern. So bildeten wir ein gutes Duo der Kranken und Verletzten. In Kirk Windstein trafen wir auf Dave und Mias. Schon in den einfachen Zügen fühlte ich mich zittrig und beim Schulterzug (Bild oben) steigerte sich das Zittern zu einem Beben, das den ganzen Körper erfasste. Der Zustand fühlte sich komisch an - komplett kraftlos war ich nicht, denn immerhin konnte ich mich noch an den Griffen festhalten. Stark fühlte ich mich auch nicht, da sich auch die einfachen Bewegungen schwierig anfühlten. Knapp konnte ich mich den Stehstart hochzittern, doch vom Sitzstart her verliess mich die Kraft. Ich war trotzdem zufrieden, denn ich wusste, dass ich diesen Boulder mit ein wenig Fitness sauber durchziehen kann. Am Abend gab Dani trotz allem einige gute Versuche in seinem Antistilproblem, merci für den Tag.

Ein anderer genialer Klassiker war Dos Canones. Diesen kräftigen Überhang probierte ich zusammen mit der Churer Crew. Den "neuen" Start konnte ich sehr schnell klettern, aber der "originale" Start mit beiden Händen an der abschüssigen Leiste fiel mir schwer. Plötzlich fand ich eine Lösung und konnte gemütlich durch den überhängenden Teil klettern. Erst im Ausstieg wurde es spannend, aber ich konnte mich knapp auf den Block retten.

Kurze Zeit später war ich zum zweiten Mal diese Saison beim Kirk Windstein. Um die Finger an die kleinen scharfen Griffe zu gewöhnen, kletterte ich zweimal vom Stehstart bis zum Schulterzug. Ohne grosse Erwartungen startete ich vom Sitzstart her und konnte nach dem Schulterzug problemlos die Leiste matchen. Kontrolliert gelang der letzte schwierige Zug und ich konnte friedlich zum Ausstiegshenkel hangeln. Die Linie gehört für mich zu den allerbesten, die ich kenne und die Sequenz vom Schulterzug weg ist perfekt. Ich freute mich riesig über meinen ersten (für mich) schwierigeren Boulder nach dem Unterbruch. Danke an Giani und Jonas für den Support.

Freitag, 6. Februar 2015

Val Calanca


Nach dem gestrigen Ausflug ins Val Bavona hofften wir heute auf mehr Wetterglück. Als wir jedoch durch die Leventina weiter in Richtung Süden fuhren, präsentierten sich die Täler immer wolkenverhangener. Kurzfristig beschlossen wir einen Abstecher ins Val Calanca zu machen. Der riesige Felsblock direkt an der Strasse war glücklicherweise teilweise trocken. Die Ausstiege tropften nur so, doch einige Boulder enden in der Wand. Nach dem Aufwärmen in der Angle Traverse wollte ich mir die kleinen Leisten von Jonas Flash anschauen.


Der schwierigste Move ist beinahe der erste, da die Tritte ziemlich schlecht sind. Danach geht es weiter mit schönen Zügen an positiven Griffen und immer besseren Tritten. Abgesehen vom fehlenden Ausstieg ist Jonas Flash ein perfekter Boulder. Inzwischen war es recht sonnig geworden und wir genossen die wärmende Sonne am aufgeheizten Stein. Beim kleinen Überhang gegenüber trocknete der Ausstieg rechts beinahe komplett und zum Schluss haben wir uns hier mit der kräftigen Traverse Troncolare und eigenen Definitionen verausgabt. Später haben wir uns weitere Blöcke angeschaut, die aber alle noch im Winterschlaf waren. Wir werden wieder kommen.

Donnerstag, 5. Februar 2015

Bavona


Unser Ziel heute hiess Avegno, doch leider regnete es den ganzen Tag stärker als erwartet. Wir beschlossen uns das Valle Bavona anzuschauen. Viel hört man über dieses Tal mit seinen unzähligen Felsblöcken. Biegt man ins Tal ein, erscheinen sogleich die ersten grossen Brocken und es werden immer mehr. Dazwischen tauchen immer wieder die schönen, kleinen Dörfer aus Stein auf. Wie erwartet war alles nass, doch nun ist die Vorfreude für einen Besuch bei besserem Wetter gross... 

Mittwoch, 28. Januar 2015

Cresciano Days


Ende Januar war ich mit Chrus in Cresciano und wir hatten bei bestem Wetter praktisch das ganze Gebiet alleine für uns. Chrus holte sich eine seriöse Begehung von La Boulette (Bild oben) und ich konnte den Klassiker La Rondella im ersten Versuch klettern, nachdem ich früher dort mal knapp nicht hochgekommen bin. Bis zum Eindunkeln kletterten wir an zahlreichen leichteren Bouldern. Merci Chrus für den friedlichen Tag! 

Ein anderes Mal war ich zusammen mit Laura wieder da. Zum Glück war es einer der ersten frühlingshaften Tage in diesem Jahr und wir kletterten den ganzen Tag an vielen einfacheren Bouldern. Am Abend trafen wir Philipp, nach einer Reibungsplattensession konnten wir noch die ersten Meter der Heimreise mitfahren, danke!

Sonntag, 25. Januar 2015

Osogna


Zu lange war ich nicht mehr am klettern. Prüfungen und eine Krankheit, wegen der ich fast zwei Wochen im Bett lag, hielten mich von den Felsen fern. Nach 26 Tagen des Leidens durfte ich endlich wieder ins Tessin. Zum ersten Mal merkte ich, wie streng das Tragen eines Crash-Pads ist. Normal herumlaufen konnte ich schon wieder gut, aber um die Belastung des Pads wegzustecken, konnte die Lunge den Sauerstoff noch zu wenig gut aufnehmen. Danke an alle Kollegen für die Hilfe. In Chironico genossen wir einen friedlichen Tag alleine zusammen mit vielen nassen Felsblöcken. Nicht viel anders sah es wenige Tage später in Cresciano aus.

Der dritte Ausflug in den Süden brachte endlich die erhofften perfekten Bedingungen. Wir entschieden uns für Osogna. Hier hatten wir alle noch viele, auch einfachere Boulder nicht geklettert. Als erstes steuerten wir jedoch gleich "Mary Poppins" an. Diese wunderschöne Platte gilt als einer der schöneren Faceclimbs in der Umgebung. Der Start von "Mary Poppins" ist einfach, gegen oben hin wird es immer schwieriger. Die letzten Zentimeter zur rettenden Kante müssen hart erkämpft werden. Manu holte sich eine saubere Begehung, an den kleinen Griffen fühlte er sich sichtlich wohl. Im Gegensatz zu Chrus und Manu konnte ich dank meiner Grösse alle schlechten Griffe bis auf eine einzige abschüssige Leiste auslassen. Mit dieser "Tall Man Beta" für alle über 1.80 m funktionierts vermutlich ein wenig einfacher. Auf den Bildern ist Manu in der seriösen Lösungsvariante zu sehen... Am Abend durchstieg Manu gleich noch den nächsten mächtigen Boulder. In "Rêve de Mario" zögerte er nicht lange, stellte kompromisslos und stand kurze Zeit später oben auf diesem historischen Felsen.

 


Am nächsten Tag war auch Lars wiedermal für einen Bouldertag zu haben und Obed, Jan und Miro entschieden sich dank seriösen Überredungskünsten von Manu und mir gegen das tief verschneite Chironico und für Osogna. In der kletterfreien Zeit hatte sich die strapazierfähige Elefantenlederhaut in ein bemitleidenswertes Häutchen eines Büroangestellten verwandelt. Mir wurde klar, dass das Jammern der Boulderkollegen, die nur ab und zu den Weg an die Felsen finden, gerechtfertigt ist. Darum liess ich alle Boulder mit scharfen Leisten wie "Gilette", die Manu besonders Freude (=Schmerz) bereiteten, aus. Stattdessen genoss ich lieber die Sonne und kletterte viele laut Schwierigkeitsgrad einfachere Boulder, die sich oftmals aber als ziemlich komplex entpuppten. "Samba" war noch einfach, "Mamba" wartete mit einer listigen offenen Türe am Ende. Zusammen mit Lars kletterte ich die steilen, weniger technischen Boulder am "Homework"-Block, bevor wir uns alle zusammen gegen Abend am "Barack Obama"-Block einfanden.  

"Sea World" konnte ich schnell durchsteigen, aber in "Barack Obama" fanden wir keine brauchbare Lösung. Viel zu lange probierten wir zu tief zu queren. Irgendwann fand Manu die seriöse Untergriffbeta und Obed folgte ihm sogleich. Ich hatte mehr Mühe, doch nach einer kleinen Korrekur für mein Beweglichkeitsdefizit konnte ich schlussendlich auch aussteigen. "Stanza Con Vista" forderte ein letztes Mal Technik und Übersicht, danach war genug gebouldert für heute. Merci für alles!

Danke Dani für dieses Bild von letztem Jahr, als ich hier nicht mehr weiter kam.